Bitterstoffe sind gesund – aber wie viele sollten es sein?
25. September 2024Bitterstoffe kommen natürlich in vielen Lebensmitteln vor. Da sie sehr gesund sind, gibt es Bitterstoffe jetzt zusätzlich als Nahrungsergänzungsmittel, zum Beispiel als Tropfen oder Spray. Aber sind sie wirklich nötig? Und wie viele Bitterstoffe sollte man zu sich nehmen?
Nicht jeder mag Lebensmittel mit einem bitteren Geschmack. Sie gehören zu den Geschmacksrichtungen - süß, salzig, sauer und das herzhafte umami sind die anderen - und sind wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Die Bitterstoffe sind gut für die Verdauung und die Durchblutung, sie können das Immunsystem stärken und fördern den Fettstoffwechsel in Leber und Galle. Außerdem können sie indirekt beim Abnehmen helfen.
Langsam an bitteren Geschmack gewöhnen
Ob wir gerne Lebensmittel essen, die bitter sind oder nicht, hängt vom Geschmack ab. Manche Menschen möchten lieber gar nichts essen, das bitter schmeckt. Das könnte eine Art Schutzfunktion von früher sein, denn oft waren bittere Pflanzen giftig. Doch heute weiß man, dass bitteres Obst und Gemüse sehr gesund sein kann. Bitter wird oft als sehr extrem auf der Zunge empfunden. Trotzdem sollte man es immer wieder probieren, dann ist ein Gewöhnungseffekt möglich, und bittere Lebensmittel schmecken plötzlich doch gut. Gemüse mit Bitterstoffen lässt sich gut mit Tomaten kombinieren, die süße, fruchtige Säure bildet ein gutes Gegengewicht dazu.
Hier sind die Bitterstoffe enthalten
Über besonders viele Bitterstoffe verfügt dieses Gemüse:
- Salate wie Radicchio, Chicorée, Endivien und Rucola
- Löwenzahn
- Artischocken
- Rosenkohl
- Grünkohl
- Fenchel
- Auberginen
- Oliven
Auch Zitrusfrüchte enthalten viele Bitterstoffe, genauso wie Kaffee, Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil, Senf, grüner Tee oder Gewürze wie Ingwer, Kurkuma, Estragon und Zimt.
Gesund für das Magen-Darm-System und die Abwehrkräfte
Besonders für das Magen-Darm-System sind Bitterstoffe in der Ernährung gesund. Denn Bitterstoffe, die wir über die Nahrung zu uns nehmen, regen den Appetit an, fördern den Speichelfluss und die Produktion der Gallenflüssigkeit, die für die Fettverdauung zuständig ist, können die Insulinproduktion erhöhen und die Darmtätigkeit anregen. Da so das Hungergefühl reguliert wird, können Bitterstoffe also auch zum Abnehmen beitragen.
Wer in seine Ernährung diese bitteren Lebensmittel einbaut, tut außerdem etwas fürs Immunsystem: Bitterstoffe stärken die Abwehrkräfte. Auch gegen Depressionen, Erschöpfung, Müdigkeit und Stress können die Bitterstoffe helfen.
Bitterstoffe in ausgewogener Ernährung sind ausreichend
Wer bei der Ernährung auf genügend Bitterstoffe achtet, muss diese nicht als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Denn in diesen ist die genaue Zusammensetzung oft unklar, in zu hoher Dosis können gewisse Bitterstoffe sogar der Leber schaden. Zucchini, Kürbisse oder Gurken sollten übrigens gar nicht gegessen werden, wenn sie bitter schmecken. Denn dann kann es sein, dass sich in ihnen Cucurbitacine gebildet haben, giftige Bitterstoffe, die für Menschen sogar tödlich sein können.